„Auf neuen Wegen“ – Große Jahresausstellung von Gerdi Gutperle im Kunstraum in ViernheiNach erfolgreichen vierzehn Jahren ihrer Entwicklung als Künstlerin – im Jahr 2012 – erleben wir Gerdi Gutperle aus Hirschberg an der Bergstraße voller Experimentierfreude und Beharrlichkeit „auf neuen Wegen“. Sie erweiterte ihr Wissen um neue Techniken und Materialien während ihrer Studienaufenthalte bei Künstlerkollegen und -dozenten. Sie sagt: „Die Gestaltung von Kunstwerken ist eine lange Entdeckungsreise für einen Künstler, der sich immer wieder selbst erkennt und findet. Diese Reise begann für mich mit der Bewunderung von Mensch und Natur, d.h. von Mikro- und Makrokosmos. Wenn sich ein Künstler auf neue Wege begibt, dann will er erneut das Feuer der Begeisterung und Kreativität entfachen und weiß natürlich auch um die Risiken.“
Einen entscheidenden neuen Weg fand die Künstlerin, indem sie sich der Gestaltung von Skulpturen und Objekten aus Paperclay, einer keramischen Masse mit besonderen Eigenschaften, zuwandte.
Mit ihrem im Jahre 2012 entstandenen Werk „Der Wissende“, einem einflügligen verschleierten Engel, wagte sich Gerdi Gutperle an die gestalterisch und technisch schwierige Erarbeitung von großen Skulpturen.
In der antiken Mythologie und Dichtung spielt das Motiv der Verwandlung, auch von Menschen, Göttern und anderen Geisteswesen in Bäume, eine besondere Rolle, beispielsweise in den „Metamorphosen“ des Ovid. Die Künstlerin gestaltete ihre „Diana“, jungfräuliche Göttin der Jagd, als einen beseelten Baum, knüpft damit an antike Traditionen an und verweist zugleich auf den Wald als Wirkungskreis der Unsterblichen.
Gerdi Gutperle siedelt ihre Skulpturen und Objekte entweder nahe der Realität und damit auch im Bereich des Gegenständlichen an, wie ihre klassischen Köpfe, oder lässt sie in surrealen Welten existieren. Die von ihr so benannten „Begleiter“ entstehen im Akt der unmittelbaren Hervorbringung „aus ihr selbst heraus“. In der Malerei sind derartige Geburtsprozesse seit den Surrealisten, die auf den Spuren von Siegmund Freud das Unterbewusstsein als Fundgrube für ihre Werke entdeckten, eine Selbstverständlichkeit.
Ihre ungewöhnlichen surrealen Skulpturen und Objekte laden zur Entdeckung ihrer Plastizität durch das Spiel mit Licht und Schatten, zur Wahrnehmung ihrer Oberflächenstrukturen sowie Farben ein und fordern die Fantasie des Betrachters heraus.
Eine ebenfalls neue Werkgruppe bilden Metallbilder, bemalt mit einer flüssigen Farbe in der Konsistenz wie Tinte. In einem zweiten Arbeitsgang wird die Farbe unter Hitzeeinwirkung in das Trägermaterial polymerisiert. Der Titel „Farbspiele“ der kleinen Metallbilder benennt das ästhetische Programm dieser zumeist heiteren Werke.
Auch für ihre Glasbilder hat Gerdi Gutperle neue Gestaltungsmöglichkeiten durch die Benutzung eines außergewöhnlichen Glases erschlossen. Es garantiert eine bemerkenswerte Farbbrillanz und erzeugt das Gefühl besonderer Tiefe, was beispielsweise die Körpersilhouetten in ihrer Mischtechnik elegant in Szene setzt.
Neben Werken zu ihrem thematischen Schwerpunkt „Auf neuen Wegen“ präsentiert sie auch Stillleben voller Farbenfreude, beispielsweise von Beeren und anderen Früchten, in der von ihr entwickelten Schichttechnik zwischen Realismus und Abstraktion.
Ohne Zweifel ist die raumfüllende Lichtinstallation „Lichterwald“ aus dem Jahre 2010 ein Meisterwerk, das in den vergangenen Jahren im Galerie-Schloss Mochental von Ewald Schrade, Projektleiter und Kurator der Art Karlsruhe, und in der Orangerie des Kallmann-Museums in München-Ismaning viele Besucher beeindruckt hat. Bei aller Freude über diese Installation lag natürlich auch eine Bürde auf der Künstlerin, ob es gelingen würde, einen ähnlich hohen Anspruch noch einmal zu realisieren.
Mit der neuen Installation „Im Bann der Fantasie“ ist dies der Künstlerin überzeugend gelungen. Gerdi Gutperle gestaltet mit der Kraft der von ihr bereits beim „Lichterwald“ entwickelten Prinzipien. Sie setzt die reduzierten Formen der an dünnen Fäden hängenden Folien kontrastierend mit einem Reichtum an Bildern in Szene, die auf diese Folien geprintet sind. Ein imaginärer Raum öffnet sich, der zum Sinnbild der Fantasie wird mit einer Fülle von Zeichen, die vom Verstand alle nicht erfasst werden können, leicht, lautlos, schwebend und sich stets verändernd bei jedem leisen Hauch …
Diese Jahresausstellung 2012/2013 im fünften Jahr der Existenz des Kunstraumes vom 30. Oktober 2012 bis 17. Februar 2013 gestattet besondere Einblicke in die Gestaltungsprozesse der Künstlerin „auf neuen Wegen“, in dem sie mit neuen Techniken und Materialien ihren Intentionen Gestalt verleiht. Die Künstlerin Gerdi Gutperle ist sich selbst treu geblieben in ihrer Experimentierfreude, der schöpferischen Unruhe und im kraftvollen positiven Vorwärtsschreiten
Ausstellungshinweis: Seit Donnerstag, den 06. September bis 13. Oktober 2012 findet eine Sonderausstellung unter dem Titel „Gerdi Gutperle
Ein Leben für die Kunst. Kunst für das Leben“ in der Galerie Moderne & Zeitgenössische Kunst im Auktionshaus HENRY´s in Mutterstadt zugunsten der Gerdi Gutperle Stiftung statt.
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