„Die Enteignung der Deutschen“ Wann kommt die Bürgerliche Dämmerung?
Wie so vieles in unserem gelobten Land ist auch die Dämmerung amtlich geregelt. Vielleicht wissen Sie, dass wir drei Dämmerungen haben: Einmal die Bürgerliche, dann die Astronomische und auch noch die Nautische. Jedenfalls dauert die Bürgerliche Dämmerung ungefähr eine halbe Stunde; sie beginnt abends mit dem Sonnenuntergang (definiert ist, dass man im Freien noch eine Zeitung lesen können muss!) und geht anschließend in die Astronomische über; die wiederum dauert bis zum nächsten Morgen und eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang beginnt sie wieder, die Bürgerliche Dämmerung. Also gut, ich sage auch noch etwas zur Nautischen Dämmerung. Sie beschreibt die Zeit, in der man den Horizont und auch die Sterne zur Orientierung noch sehen kann.
Wann es uns Menschen zu irgendeiner Sache dämmern muss, ist leider nirgendwo beschrieben. Es mag mitunter länger dauern, manchmal auch kürzer. Hauptsache ist, dass es uns überhaupt dämmert. Am besten ist es, wenn es uns morgens dämmert. Dann ist nämlich zu erwarten, dass es hell wird! Falls es uns abends dämmert, dann ist das schlecht; die Dämmerung ist nur eine halbe Stunde und dann ist es dunkel.
Nachfolgend sage ich Ihnen einmal, was mir morgens auf dem Weg in den immer heller werdenden Tag gedämmert ist. Die Frankfurter Rundschau, die Financial Times Deutschland sind den Weg alles Irdischen gegangen. Einige andere Zeitungen stehen schon kurz vor dem Abgrund. In einer der Ausgaben der Financial Times habe ich gelesen, dass die sogenannte Energiewende ein ganz dreckiges Geheimnis hat. Peu á peu kommen Teile davon heraus: Die Verbraucherschützer beklagten sich über die hohen Strompreise: 2007 zahlte jeder Haushalt durchschnittlich 35 Euro für alternative Energien. Klar, wer denn sonst. Ab 2013 steigt die Umlage von 3,5 Cent auf über 5 Cent, dann werden es 185 Euro sein. Manche dachten, dass es sich hier um eine Art Spende für einen guten Zweck handelt. Aber: Das Geld wandert in die Taschen einer Branche, die dank der Energiewende davon berauscht ist, Geld zu scheffeln. Geld, das sich Betreiber, Investoren, Verpächter und Hersteller aufteilen, 16,4 Milliarden Euro EEG-Umlage waren es 2011, nächstes Jahr, also 2013, sollen es bereits 20 Mrd. sein.
Also, was machen wir? Wenn wir einen Acker haben, können wir diesen für ein paar Hunderter pro Hektar und Jahr verpachten. Ist der Acker geeignet und Sie ihn an Windradbetreiber verpachten,bekommen Sie das Hundertfache. Je nach Standort gibt es eine Grundpacht zwischen 10.000 und 25.000 Euro; oft werden die Verpächter (also verhandeln Sie gut!) an der Umlage beteiligt und kommen somit auf Werte von über 50.000 Euro – wohlgemerkt: Pro Windrad! Und was sagen die Menschen, denen es auch dämmert, dazu? Sie sagen das wäre ungerecht. 5.000 Euro würden ja auch genügen. Fazit: Die Förderung, die wir alle bezahlen, ist zu hoch, oder? Wenn ich die Leute der Energiewende-Branche sehe oder höre und es mir dämmert, dass genau diese Figuren sich als Lichtgestalten mit einer von Gott gegebenen Mission betrachten, dann wird mir übel. Der ganze Spuk ist eines der größten Umverteilungsprogramme, das Deutschland je erlebt hat. Die Gesellschaft wird gespalten in die Produzierenden (20 Jahre Garantie) und jene, die verbrauchen. Wo bleiben die Parteien, die immer von oben nach unten umverteilen wollen? Sie schweigen. Allerdings gibt es auch gütige Politiker – diese schlagen eine neue Subvention vor und wollen Strom für Menschen mit weniger Einkommen subventionieren. Kurzum: Wir zahlen unsere Umlage an die Energiebranche und von dort gibt es dann wieder indirekte Subventionen. O Herr, lass’ wieder die Dunkelheit kommen!
Im 104-Seelen-Dorf Ellhöft in Nordfriesland gibt es einen Bürgerwindpark. Vor 12 Jahren wurde dieses Windkraftwerk für 8,5 Mio. Euro errichtet und: Es erzeugt Phantomstrom. Die Verbraucher zahlen dafür, obwohl sie nicht einmal eine Kilowattstunde verbraucht haben! 18 Millionen Kilowattstunden könnte der Windpark erzeugen, mehr als 40.000 Durchschnittshaushalte könnte man mit Strom versorgen, natürlich nur wenn der Wind bläst. Aber: Es fehlt oft an Netzkapazität, also kann man den Strom nicht einspeisen. Allein 2011 kassierte der Bürgerwindpark 2,5 Mio. Euro Entschädigung. Aber das ist nichts Neues: Die Bundesnetzagentur gibt zu, dass die Umstellung auf EE (erneuerbare Energie) immer merkwürdiger wird: Betreiber von Windrädern kassieren Millionen für Phantom-Strom. Nach Schätzungen der Windbranche dürften sich die Beträge allein 2011 zwischen 18 und 35 Mio. Euro bewegen. Ein noch unveröffentlichter Studienentwurf der Deutschen Energie-Agentur sagt, dass neben den Investitionen für „Stromautobahnen“ Ausgaben von 27,5 bis 42,50 Milliarden Euro für den Ausbau notwendig sind.
Und dann gibt es noch unzählige Geschichten zum Thema Energiewende. Immer geht es um Geld. Da wird vom friesischen Bauern erzählt, bei dem zwischen Schlepper und Traktor ein Ferrari steht und der sich fragt, ob er sein Feld, auf dem die Windräder stehen, noch pflügen soll oder nicht. Und der bayerische Landwirt, der auf das glitzernde Solarzellengebilde seiner Scheunen zeigt und maliziös lächelt: „Des san jetzt zwnzg Dausend pro Monat.“ Dämmert es jetzt?
Und wenn der Euro tatsächlich das Zeitliche segnet? Wenn unsere Nachbarn, direkte und indirekte, vollends schlapp machen, dann passiert es. Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel schätzt dann die Last unseres Landes auf 1,5 Billionen Euro. Die Staatsschulden würden sich auf einen Schlag verdoppeln. Banken und andere Unternehmungen müssten rund 800 Milliarden Euro abschreiben, die Bundesbank weitere 700 Milliarden. Die von uns für die Rettungspakete Griechenland, Portugal und Irland bezahlten 70 Milliarden wären ebenfalls futsch, aber das ist schließlich nicht viel. Überhaupt nicht errechenbar sind die Kosten, die danach entstehen: Die Banken werden nach dem Staat rufen, Rettungsaktionen müssen aktiviert werden. Anshu Jain, sehr auf Rendite bedachter Co-Chef der Deutschen Bank (dann fließen auch seine Boni), sitzt zwar auf Milliarden von Anleihen und Krediten der Krisenländer und sein Laden könnte durchaus in den Abgrund gerissen werden. Aber dieser Mann weiß auch, dass ihm eigentlich überhaupt nichts passieren kann, seine Bank ist viel zu groß, um unterzugehen. Sie wird immer gerettet werden
Da fliegen also die Millionen und Milliarden ziellos durch die planlose Planwirtschaft, wie zu Zeiten der DDR und das bittere Ende naht. Für die betagten Mitmenschen, die diesen Staat mit großem Fleiß und Engagement aufgebaut haben, bleibt nur noch wenig übrig; man ist nicht einmal fähig, ihnen die restlichen Lebensjahre, die sie im Alters- oder Pflegeheim zubringen müssen, angenehm zu gestalten geschweige denn sie zu finanzieren. Dämmert es Ihnen jetzt auch? Genau wie mir. Nur wird mir dazu noch übel.
Ganz zum Schluss noch eine Meldung über Fledermäuse. Jetzt aber, werden Sie denken, hat wohl etwas mit Dämmerung zu tun. Nein. Rund 220.000 Fledermäuse sterben nach Expertenschätzung pro Jahr an Deutschlands Windkraftanlagen. Todesursachen: Von Rotorblättern erschlagen oder Tod durch Barotrauma (Verletzungen durch Druckveränderungen im Rotorbereich). Der Tod der Weibchen ist besonders kritisch, weil ein Weibchen höchstens pro Jahr ein Jungtier zur Welt bringt. Wo bleibt der Aufschrei
„Der kunstvoll hinausgezögerte Bankrott des Landes (Griechenland) ist ein europäisches Trauerspiel. Wirtschaftsrechtler nennen so etwas Insolvenzverschleppung. Sie ist im normalen Leben strafbar…“