Auf dem Weg zur geistigen Verderbtheit
(Kurzfassung – Langfassung lesen Sie im neuen TOP-Magazin)
Es kann und darf nicht sein, dass das Volk der Dichter und Denker immer degenerierter* wird
von Claus Beckenbach
Viele Menschen haben das Wesentliche, das um sie herum vorgeht, nicht mehr im Blickfeld. Die auf uns einstürzenden Nachrichten werden immer schneller und manchmal entsteht der Eindruck, dass gezielt der eine Vorgang mit dem nächsten übertüncht werden soll. Die schreibende Zunft ist an diesem System genau so schuldig wie die Radio- und Fernsehleute. Quoten oder Auflagen um jeden Preis. und wenn er noch so hoch ist, selbst auf die Gefahr hin, dass alle für dumm verkauft werden. In den Redaktionsstuben wird überlegt, ob „Deutschland sucht das Supermodell“ noch weiter gesendet werden soll oder nicht. Was heißt hier überhaupt „Deutschland sucht…“? Ich suche sicher nicht. Also doch nicht ganz Deutschland. An sich schon ein verwegener Titel. Die Geldgier steht im Vordergrund.
Königshochzeiten, Kinderschänder, arabische Kriege, sich gegenseitig demütigende Stars dritter Klasse, die im Dschungel Maden und sonstigen Dreck fressenWo gibt es denn so was? Oder anders gefragt: Was wurde damit wieder zugedeckt? Aber zum Trost: In der Welt am Sonntag (17. Februar 2013) habe ich gelesen, dass Mammut-Kreuzfahrtschiffe mit zwei bis viertausend Passagieren immer beliebter werden. Es werden „Themen-Kreuzfahrten“ angeboten: 3000 Nudisten können auf 13 Decks nackt herumlaufen, 2000 Schwule erkunden per Schiff die Schwulenverhältnisse in der Karibik. Die Jungs werden ihre Freude haben, hoffe ich. Und die Nackerten auch.
Aber jetzt noch ein paar Meldungen, die teilweise „zugedeckt“ wurden mit dem oben beschriebenen Müll:
Der französische Auslandsgeheimdienst „Direction Générale de la Sécurité Extérieure“ (DGSE) hat unlängst einen Bericht über die Energiesicherheit in Europa erstellt. Spannend sind die Aussagen zu den deutschen Stromnetzen: Wenn man den Franzosen Glauben schenken darf, scheint die Bundesregierung die Bürger nach Kräften zu belügen. Auf den Punkt gebracht: Die DGSE berichtet, die Bundesregierung lasse unter dem Vorwand der Einspeisung von Windstrom tausende Kilometer neuer Trassen gegen den Willen der Bevölkerung durchs Land bauen, um dann tatsächlich russischen Atomstrom einspeisen zu können. Dr. Udo Ulfkotte: Nichts als die Wahrheit – Verärgerung über den französischen Geheimdienstbericht; dieser kommt höchst unpassend im Vorfeld der Bundestagswahl.
Energiewende: Dem Finanzministerium droht Steuer-Ausfall in Milliardenhöhe. Wettbewerbswidrigkeit der EEG-Umlage könnte zu Milliarden-Fiasko führen. Besonders bitter dürfte für Wolfgang Schäuble und Peter Altmeier sein, dass auch beim Punkt Wirtschaftlichkeit die „Zielerreichung unrealistisch“ ist. So ein McKinsey-Gutachten zu den Auswirkungen der Energiewende.
Der Fernsehsender NTV fragte unlängst seine Zuschauer: „Würden Sie für die Energiewende mehr zahlen?“ – 89 Prozent der Anrufer antworteten mit Nein. Eigentlich sollten die Bundesminister, die für die Energiewende zuständig sind, ihr Demokratieverständnis auf den Prüfstand stellen…
„Ohne Versorgungssicherheit kann die Energiewende nicht gelingen“, sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Wind und Sonne können das bekanntlich nicht leisten. „Leider haben Speichertechnologien für Strom auch nicht ansatzweise das Potential, die Stromversorgung Deutschlands über einen längeren Zeitraum sicherzustellen, alles andere sind Visionen…“, so Homann in der FAZ-Verlagsbeilage vom 5. Februar 2013.
EON-Chef Theyssen warnt vor wachsender Black-Out-Gefahr. „Die Lage ist dramatisch“ – Theyssen warnt, da sich Gaskraftwerke nicht mehr lohnen, obwohl sie für die Energiewende äußerst wichtig sind. Der Manager plädiert deshalb für ein neues Entlohnungsmodell auf Basis der Leistungsvorhaltung. „Die Politik muss klar sehen, was sich hier an Versorgungsrisiken zusammenbraut“, sagte Theyssen bei der Handelsblatt-Energietagung in Berlin. Gegen den gesetzlichen Vorrang der erneuerbaren Energien könnten sich konventionelle Kraftwerke nicht behaupten, das gelte besonders für Gaskraftwerke. Diese sind jedoch notwendig, um die Schwankungen von Wind- und Sonnenstrom auszugleichen.
Und dann war da noch die großmaulige Bundesregierung, die mehrfach schon getönt hat, dass sie die Großbanken „an die Kandare“ nehmen wolle. Es war aber schon immer so, dass derjenige, der das Kapital hat, auch das Sagen hat. Oder anders formuliert: Die Kleinen hängt man und die Großen lässt man laufen. Oder? Und noch ein schöner Schlusssatz: Im Ranking der angenehmsten Berufe habe ich gelesen, dass die Feuerwehrleute auf Nummer eins stehen, Politiker und Banker stehen ziemlich am Ende der Liste. Nanu?
*) Degenerieren nach Wikipedia: Geistig verkümmern