Von der Korsettmanufaktur zur
internationalen Dessous-Marke
Die neuen geraden Linien der Damenmode beeinflussen im angehenden 20. Jahrhundert auch das „Darunter“. Man trägt nun kein Korsett mehr, jedoch ein Hüftmieder oder einen enganliegenden Hüfthalter. Auch in Mannheim wird nach und nach die Produktion auf Mieder-Waren umgestellt. Am 17.04.1915 erfolgt unter der Nr. 205 379 die Markenanmeldung „Felina“ für Büstenhalter – der spätere Firmenname ist kreiert.
In den folgenden Jahren wird der Firmensitz durch mehrere Neubauten erweitert. Bereits im Jahr 1928 beschäftigt das Unternehmen 660 Arbeiterinnen und Arbeiter. Die Belegschaft besteht zu 90 % aus Frauen – Felina wird damit zum Vorreiter für Frauenarbeit in Mannheim. Die Kriegsjahre sind geprägt durch Rohstoffe- Rationierungen, Personalknappheit und dem Verlust der ausländischen Märkte. In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1944 werden die Fabrikanlagen weitgehend durch einen Bombenangriff vernichtet. In der Nachkriegszeit erfolgt der Wiederaufbau.
Während die Produktion zunächst mit Materialresten wieder in Gang kommt, werden in den Jahren 1949 bis 1954 die charakteristischen Produktionsbauten im Quadrat Lange Rötter-/Melchior-/ Holzbauerstrasse errichtet. Felina setzt in den 60er Jahren mit der Einführung des ersten BHs mit elastischen Trägern einen Meilenstein – das Felina „Hexlein“ ist geboren. Der Kinofilm „Zur Sache, Schätzchen“ mit der leichtbekleideten Uschi Glas im Korsett sorgt für Wirbel. Felina entwickelt einen “Schätzchen-BH“ und gewinnt Uschi Glas als Werbeikone. 1982 übernimmt eine Schweizer Investorengruppe Felina und gründet in Wettingen bei Zürich die Felina International AG. Die Felina GmbH in Mannheim ist 100%-prozentige Tochter und operative Zentrale.
In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends werden die Weichen für eine äußerst erfolgreiche Ausweitung des bestehenden Produktportfolios gestellt. Zu den klassischen Mieder-Produkten der Marke Felina Body Forming wird 2005 eine neue Kollektion in den Handel gebracht, die neben der gewohnten Passform bis in große Cup-Größen auch allerhöchsten Ansprüchen an die Ästhetik gerecht wird – Conturelle.
An der Spitze der operativen Zentrale stehen heute als Geschäftsführer Jürgen Wollenschläger und Hanspeter Sigrist.Der Export in mehr als 60 Länder wird gesteuert durch eigene Vertriebsgesellschaften im europäischen Ausland und in den USA. Produktionsstandorte in Ungarn und Polen sowie weltweit rund 1.000 Mitarbeiter gehören zum Konzern.