Ein paar harte Prüfkriterien für ein süffiges Thema Checkliste zum Abfragen
Die Fachwelt tut sich bisweilen schwer, den Verbrauchern wirklich gute Tipps zu geben. Woran, zum Beispiel, erkennt man ein wirklich gutes Bier?
Darauf gibt Gambrinus (Foto: GfÖ), der sagenumwobene mutmaßliche Bierpapst des Altertums, angeblich zwei Antworten: am Geschmack und weil es Spaß mache, gerade dieses Bier zu trinken. Derlei Bewertungskriterien sind bei genauer Betrachtung alles andere als platt und lassen sich problemlos in die heutige Zeit übersetzen. Zum einen darf man den eigenen Geschmacksnerven und dem viel zitierten ersten Eindruck durchaus vertrauen – immerhin können wir selbst am besten beurteilen, ob uns etwas Genuss bereitet oder nicht. Beim Bier kann man sich sogar objektiv helfen lassen: eine Brauerei, deren Biere immer wieder Goldmedaillen gewinnen – national wie international – produziert glaubhaft gute Qualität. Wenn eine Brauerei sogar mit dem „Preis der Besten“ der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft ausgezeichnet ist, zählt sie zu den Spitzenbetrieben in Sachen Geschmack und Qualität deutschlandweit. Wer sich neutral und objektiv überprüfen lässt, produziert in der Regel hohe Qualität.
Aber was ist eigentlich „guter Geschmack eines Bieres“? Guter Geschmack ist mit der Qualität der verwendeten Rohstoffe eng verknüpft.
Die Checkliste lautet: Wird mit Wasser aus eigener Quelle, vielleicht sogar aus einer eigenen Mineralwasser-Quelle gebraut oder wird normales Leitungswasser verwendet? Kommen Braugerste und Hopfen von Feldern aus der Region, mindestens aus Deutschland, die vielleicht sogar nach ökologischen Kriterien bestellt sind, oder stammen die Rohstoffe von Billigeinkäufen auf dem Weltmarkt? Wird eine Brauerei in persönlicher Verantwortung vom Inhaber geführt oder haben externe Manager das Sagen, die wechseln und jeweils neue Schwerpunkte setzen? Wie erfolgreich ist die Marke, denn ein Bier, das viele und immer mehr Freunde gewinnt, wird wohl nicht das schlechteste sein.
Auch der von Gambrinus geforderte „Spaßfaktor“ lässt sich abklopfen. Die Checkliste hierzu lautet: Sind Flaschen und/ oder Gläser irgendwie besonders – fein, elegant, charaktervoll, individuell, unverwechselbar? Ist das Trinken auch ein ästhetischer Genuss? Verbinden sich einmalige Gefühle mit diesem Bier oder handelt es sich um unspezifische Massenware? Wer trinkt dieses Bier und wer stellt es her – gefallen mir die Leute? Ist der Kasten bequem zu tragen (für Bier ein wichtiger Punkt)? Hat das Bier ein gutes Image, ist es eine sympathische Marke?
Die Checkliste punkto „Image und Sympathie“ liefert ergänzende Infos, um das eigene Gefühl zu überprüfen: Bildet die Brauerei aus? Wie hoch ist die Ausbildungsquote? Betreibt oder fördert die Brauerei Projekte und Initiativen mit sozialen, sportlichen oder kulturellem Hintergrund? Wird Jugend gefördert? Identifizieren sich die Beschäftigten mit der Brauerei ? Bleiben die Beschäftigten der Brauerei lange treu oder ist die Fluktuation hoch? – Brauereien, die diesbezüglich von sich selbst überzeugt sind, halten sich an das Motto: tue Gutes und rede darüber.
Diese Checklisten zum Abfragen ergeben ein deutliches Bild. Damit kann man getrost einkaufen gehen und wird die richtige Wahl treffen!
Unser Test
Das TOP MAGAZIN hat den Test gemacht: Wenn es nach den Gambrinus-Kriterien geht, bestehen die Biere in der tanzenden Flasche aus dem Kult-Brauhaus WELDE alle Anforderungen und bekommen bei allen Kriterien die volle Punktzahl. So erkennt man gutes Bier Ein paar harte Prüfkriterien für ein süffiges Thema – Checkliste zum Abfragen
Von Herbert W. Rabl