Vom Pfälzer Geheimtipp zum Kabarett-Duo mit eigenem Theater: Spitz & Stumpf – das ganz normale Chaos
Mit 18 die eigene Bude!“ Diesen Traum haben sich auch die beiden beliebten Pfälzer Kabarettisten Spitz & Stumpf erfüllt: Seit 18 Jahren sind sie erfolgreich zusammen auf den Bühnen der Region unterwegs, füllten die Säle der Kurpfalz und gingen auch bei einigen Sendern über den Äther. Jetzt sind sie endlich „volljährig“ geworden und haben sich im Herzen von Speyer ihr eigenes Theater eingerichtet. Nur einige hundert Schritte vom Dom entfernt liegt ihre Bühne, das Podest für Pfälzer Lebensfreude, der Raum für Lachen und Freuen aus tiefstem Herzen, eine Walhall der Mundartkunst: Das „Labsaal- Theater“. Bernhard Weller, der „Spitz“ der Truppe, ist glücklich aber erschöpft:„ Die Wochen im Dezember und Januar waren hart für uns. Da waren wir auf der Baustelle und haben so richtig mit angepackt!“ Das Pfälzer Chaos-Duo als Heimwerker – geht das denn gut? Götz Valter, der „Stumpf“, nickt und lacht: „ Der Mauerdurchbruch führte ins richtige Nachbarzimmer und die eingebaute Tür lässt sich sogar schließen! – Des hätt´ isch dem Stump gar ned zugetraut!“
Acht Wochen rund um Weihnachten waren die beiden mit den Handwerkern zusammen zu gange und haben den Saal auf Vordermann gebracht und dem neuen Konzept angepasst! Und das hört sich richtig gut an: Hier vergisst jeder Gast „Trübsal, Mühsal und Drangsal“, ein Abend mit Spitz & Stumpf soll ein „Labsal“ für Leib und Seele sein. Übrigens wurde das Wort „Labsal“ vor einigen Jahren als eines der schönsten „aussterbenden Worte“ der Deutschen Sprache gewählt. Das ruft natürlich sofort Spitz & Stumpf auf den Plan, die sich auf die Fahne geschrieben haben, nicht nur die aussterbende „Pälzer Sprooch“ zu retten.
Der Theatersaal ist ein Kleinod aus vergangener Zeit: Stuckdecken und Säulen mit antikem Dekor schmücken den Raum. Er atmet einen Hauch vornehmer Vergangenheit, verbunden mit der Vorfreude auf die Zukunft als Freudespender. 140 Zuschauer finden hier bequem Platz. Man sitzt an kleinen, runden Tischen, wo man seine Schorle und seine Platte mit den pfälzer Köstlichkeiten gemütlich abstellen und dem Bühnenspektakel folgen kann.
„Es soll für alle Zuschauer ein schöner, runder Abend mit uns sein!“, sagte Bernhard Weller: „Es darf kein Stress aufkommen.
Die Plätze im Saal sind nummeriert, da weiß auch der, der „knapp“ kommt, dass sein Platz noch frei ist!“ „Aber man sollte nicht knapp kommen, denn sonst versäumt man die Köstlichkeiten aus der Küche und muss bis zur Pause warten!“, meint der „Stumpf“. „Auf jeden Fall muss keiner vor der Show oder in der Pause sein Glas runterstürzen oder sich entscheiden, ob er sich an den Ausschank oder zur Toilette begibt: Es ist Zeit für beides!“, lacht „Spitz“. Und das Konzept geht auf. „Wir spüren während der Vorstellung, dass sich die Gäste wohl fühlen und entspannt sind! Bei uns vergessen sie den ganzen Streß des Tages! – Eben ein „Labsal“ für Leib und Seele!“
Qualitativ hochwertige Weine, Bio- Softdrinks und von Hand mit Liebe zubereitete kleine Speisen sichern den Rundum- Genuß im historischen Ambiente, zusammen mit dem, wie immer kurzweiligen und umwerfend komischen Duo auf der Bühne! „Ich glaube, jetzt stimmt einfach alles!“, resümiert Götz Valter die vergangenen Wochen. Daher lag auch der Titel des neuen Bühnenprogramms nahe: „Beer G`scheelt“ oder für alle „Nicht- Pfälzer“: „Die Arbeit ist getan!“ Wieder stürzen sich die beiden Komödianten ins selbst gebastelte Chaos: Wie kommen Winzer-Umzug und Wohnungs-Umzug zusammen? Wie kriegt man nachträglich den Strichcode auf die Wein- Etiketten ohne elektronische Hilfe? Schließlich handelt es sich doch beim Weingut Stumpf lediglich um ein typisches „mittel- umständliches“ Unternehmen! Was passiert, wenn Kleinkinder nach der Kerwe in die Alkoholkontrolle geraten?
Spitz & Stumpf finden in „Beer G`scheelt“ wieder Fragen auf Antworten, die eigentlich keiner wissen will! Und gerade dieses Mixtur aus kokett-komischen Komponenten mit einem Schuss Selbstironie und viel Begeisterung für die abstruse Weltgewandtheit der Pfälzer, lässt diesen unterhaltsamen Cocktail zu einem Feuerwerk des Kabaretts werden. Kein Wunder, dass den beiden am Schluss „Der Zucker in den Keller“ geht und sie von nichts anderem als einem „Pfälzer Teller“ träumen.
Der Labsaal ist in diesem Frühjahr bereits komplett ausverkauft. Im Sommer gibt es neue Veranstaltungstermine fürs Spätjahr und dann beginnt auch der Vorverkauf. Ab Oktober spielen Spitz & Stumpf dann wieder im Labsaal, den man nach den Sommerferien übrigens auch für Vorträge, Betriebs-, Weihnachts- oder private Feiern mieten kann – mit oder ohne Spitz & Stumpf-Programm.
Bis es im Labsaal dann weiter geht ist die muntere Truppe, wie früher, unterwegs in den Sälen der Pfalz. Na, dann! Freuen wir uns einfach auf einen Abend mit den Beiden im neuen „Labsaal“. Für Leib und Seele – eine echte „Pfälzer Lachplatt“!
Infos unter www.spitzundstumpf.de.
Text und Fotos: Spitz & Stumpf, Thomas Henne